Mittwoch, 6. August 2014

6. Platz Mitteldistanz in Ulm

Es war wahrscheinlich das, für diese Saison beste Rennen. So sollte es auch sein, wenn man im Vorhinein von einem der "Saisonhöhepunkte" redet. Solche Rennen verdienen es auch, komplett und "en Detail" geschildert zu werden. Und vor allem haben solche Rennen es umso mehr verdient, wenn es seitens der Organisatoren eine Meisterleistung war.

Aufgrund des Termins, der Distanz und der Nähe zum Wohnort von Freunden, habe ich mich schon früh entschieden, beim 2. Einstein-Triathlon in Ulm an den Start zu gehen. Schon Freitags sind wir nach Ulm gefahren, um der Hektik keine Chance zu geben.
Bis zur Wettkampfbesprechung Samstagabend war es noch nicht klar, ob überhaupt geschwommen werden kann, da die Donau eine recht starke Strömung hatte. Ich habe die Tage vorher jeden Tag den Wetterbericht südlich und westlich von Ulm verfolgt und anscheinend hat sich das "Daumen drücken" gelohnt: Es wurde geschwommen!
Das Abfahren der Radstrecke, die aus zwei 40km langen Runden bestand, ließ einen doch hier und da die Kinnlade runterfallen. Die ersten 13km führten flach aus der Stadt raus, aber dann kamen einige knüppelharte Anstiege mit bis zu 18%igen Steigungen auf einen zu. Eigentlich machen mir solche Strecken nichts aus. Aber für solche Steigungsprozente hätte man vll. doch eine andere Übersetzung wählen sollen ;-)

Da wir Samstag auch schon die Räder in die Messehallen eingecheckt haben, gab es Sonntags vor dem Start nicht mehr viel zu tun, außer: Frühstücken, nochmal einen Radcheck durchzuführen und sich wettkampffertig zu machen. Anscheinend war mir dies zu wenig Action vor einem Rennen, sodass ich mir noch eine ordentliche Adrenalinspritze gab, indem mir beim Nachziehen der Stellschraube meiner Hinterradbremse, diese abbrach. Worst case unmittelbar vor einem Start: Was nun tun? Herausgedreht bekam ich den Rest der Schraube nicht. Rabea bot mir daraufhin an, dass wir ihre Hinterradbremse an mein Rad ummontieren lassen (tja Leute...das muss Liebe sein ;-). Allerdings war es einem Radtechniker vor Ort dann doch möglich, den Schraubenrest mit einem Schraubenzieher herauszudrehen. So konnten wir mit einer Schraube des Flaschenhalters alles wieder zum alten Zustand zurückversetzen.

Nun hieß es wieder aufs Wesentliche konzentrieren: Gegen 9 Uhr ging es mit einem Shuttlebus zum Schwimmstart. Der Start verzögerte sich leicht, da die THW Boote es aufgrund der Strömung nicht schafften, den Startponton an die richtige Stelle zu schaffen. Gestartet sind wir dann von einem Kiesweg, der in die Donau führte. Meine letzten Worte zu Clemens Coenen, der das Rennen im Vorjahr für sich entschied "Wir sehen uns dann am Rad wieder", sollten sich heute nicht bewahrheiten. Aber dazu später mehr ;-)
Ich konnte mich in der, nur ca. 15 Grad kalten Donau recht schnell an die Spitze setzen und stieg zusammen mit einem anderen Athleten nach ca. 27 Minuten für die 3,4km lange Strecke aus dem Wasser. Am Rad fand ich schon zu Beginn schnell einen guten Rhythmus und konnte, zusammen mit Mario Schierok die erste Radrunde genießen. Auch wenn es aufgehört hatte zu regnen, musste man vor allem auf den Abfahrten noch ziemlich vorsichtig fahren. Gegen Ende der ersten Runde konnte ich mich dann absetzen und führte nun alleine das Feld an. Der Rückstand zu Clemens und einem weiteren Verfolger betrug noch ca. 1 Minute und ich rechnete mir aus, dass ich wohl bei km 60 Gesellschaft bekommen würde. Aber...es kam keiner. Etwas verwundert lief ich mit 1:50 min. Vorsprung in die 2. Wechselzone im Donaustadion ein. Ein schönes Gefühl, ein solches Rennen anzuführen. Dies durfte ich noch bis km 8 der Laufstrecke genießen, bis Rainer Aumann mich überholte, der später das Rennen für sich entschied und eine 1:13h über die 20km rannte!! Ich konnte meinen 4:00 min./km gegen Ende nicht mehr ganz halten, aber von einem Einbruch blieb ich zum Glück verschont. Nach 4:06:34h konnte ich als 6. ins Ziel einlaufen. In einem wirklich qualitativ starken Starterfeld ein gutes Resultat. Auch wenn ich knapp an den Preisgeldern vorbeigeschrammt bin, bin ich rundum zufrieden mit dem Ergebnis und habe mich, vor allem auf dem Rad, selbst überrascht. Glückwunsch an das Podium und vor allem an Clemens, der mit Köpfchen noch auf eben dieses vorgelaufen ist. Stark!

Ein dicker Dank geht an das Orgateam, die einen, meiner Ansicht nach, tadellosen Wettkampf auf die Beine gestellt haben. Es blieben keine Fragen offen, die Wechselzonen waren beide wirklich "besonders" und die Strecken: Tip Top!!!
Außerdem an Steffi und Micha ein fettes Dankeschön für die Unterkunft, Betreuung und Bewirtung! Fazit: So macht Triathlon Spaß! :-)

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