Sonntag, 23. Juni 2013

Zwei Rennen - Zwei Welten! Der schwarz-weiße Rennbericht

Zuerst einige Zeilen zum für mich persönlich schwärzesten Tag meiner Triathlon
„Karriere“: Vor 3 Wochen hatte ich mich dazu entschieden, meinen diesjährigen Mitteldistanzeinstand um eine Woche nach hinten zu verlegen: An Stelle des Bonn Duathlons ging ich so in Indeland über die Mitteldistanz an den Start. Im Vorfeld hatten einige gute Leute ihre Startzusage gegeben. Allen voran mein Teamkollege Simon, der das Rennen auch mit einer richtig starken Leistung für sich entschied! Trotzdem habe ich mit einem Platz unter den Top 5 geliebäugelt. Einerseits, da ich dieses Jahr bis dato nur gute Wettkämpfe hinter mich gebracht habe und vor allem am Rad richtig Druck habe und andererseits, da es bis zu diesem Rang noch Preisgeld gab. Und da fing das Disaster wohl schon an:

--> Meine eigenen Erwartungen: Ich bin einfach viel zu unentspannt an dieses Rennen rangegangen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich an dem Tag einfach völlig durch den Wind war: Radschuhe vergessen ans Rad zu machen/15 min. vor dem Start aufgefallen, dass es nicht schlecht wäre, meine Startnummer ans Rad zu legen und und und

--> Simon ist richtig stark drauf! Nachdem ich mich mit Simon und Johann Ackermann aufs
Rad schwang, war „mein Plan“, dass ich so gut es geht an Simon dranbleibe. „Hat ja in Buschhütten auch geklappt.“ Wenn man im Nachhinein mal drüber nachdenkt, waren diese Schlüsse naiv. Grund: Simon ist im Langdistanztraining und in Buschhütten hatte ich einen richtig guten Tag! Dass ich Simons Tempo schon bei km 2 nicht mehr mitgehen konnte, hat mir den ersten Knacks gegeben. Bei der starken Leistung Simons wäre ich zufrieden gewesen, wenn es zusammen zumindest in den zweistelligen KM-Bereich gegangen wäre ;-)

--> Das Fehlen des „Plan B“: Auch beim Laufen hatte ich einen „Plan“: Mit einem 4er Schnitt angehen und hintenraus „gucken was geht“. Leider ging schon ab km 7 nicht mehr viel und ich wurde langsamer. Normalerweise setze ich mich umsetzbare Ziele und ich bin auch heute noch der Meinung, dass dies auch mit meiner momentanen Leistungsstärke ein umsetzbares Ziel für eine Mitteldistanz ist. Deshalb gab es auch keinen Plan B

--> Krämpfe und Platzierungen: Als ich Platz für Platz nach hinten verlor und Krämpfe dazukamen, habe ich dann etwas getan, was für mich völlig neu war: AUFGEBEN! 
In 13 Jahren das erste Mal. Und ich glaube das war auch das Ding, was in diesem Moment so bitter war. Es gab Rennen, in denen ich mich wegen Seitenstichen mit einer 10km Zeit von 49 Minuten ins Ziel geschleppt habe, aber: Ich habe gefinisht. Toll waren allerdings die vielen tröstenden Worte von ganz vielen Leuten! Dankeschön! Allen voran eine, die weiß, dass sie gemeint ist ;-)

Jedoch muss ich sagen, dass die Aufgabe im Nachhinein (nach dem Rennen heute) betrachtet vielleicht gar nicht das Allerschlechteste war. Denn heute ging es für mich, ganz nach dem Motto „Wer hinfällt, muss auch wieder aufstehen“ in der NRW Liga für mein EJOT Team in Steinbeck über eine Kurzdistanz an den Start. Und auch hier hatte ich natürlich so meine Erwartungen. Die NRW Liga ist vor allem für seine starken Radfahrer bekannt (meiner Meinung nach stärker als in der 2. Liga). Dafür können (die meisten) längst nicht so schnell Schwimmen und Laufen. Von daher war der Plan, vorne aus dem Wasser zu kommen und dann mal gucken, wann die ersten schnellen Leute von hinten kommen.

Hinter Andreas Niedrig und einem weiteren Starter, den ich aber am ersten Anstieg schnell aus den Augen verloren habe, stieg ich als 3. aus dem Wasser. Die Radstrecke war mit einem dreimal zu fahrenden Berg gespickt. Anders als letzte Woche fand ich aber sofort meinen Rhythmus. Auf die starken Leute von hinten musste ich – zu meiner Freude – vergeblich warten. Ende der 1. Runde schloss ich zu Andreas auf, mit dem ich bis in die 2. Wechselzone fuhr. Lediglich der bekannt starke Radfahrer Stefan Werner schoss an uns vorbei und kam mit ca. einer halben Minute Vorsprung in die 2. WZ.
 

Auch im abschließenden Lauf konnte ich recht konstante km-Zeiten um die 3:40 min. laufen und ließ so keinen von hinten mehr rankommen. Nach einer Zeit knapp unter 2h konnte ich den Einzelsieg in der NRW Liga feiern. Mit einem guten Teamergebnis (Felix und Holger zwischen Platz 15 und 20, Daniel zwischen 30 und 40...Ergebnisse bei Veröffentlichung des Berichtes noch nicht online), landeten wir auch in der Teamwertung auf dem 1. Platz! Ein gelungener Wettkampf also, der mir gezeigt hat, dass es letzte Woche einfach ein schlechter Tag für mich war und ich mit dieser Aufgabe vielleicht gar nicht so viel falsch gemacht habe, wie es erst schien! Das heutige Rennen war gut für den Kopf. Dennoch: Ich habe mir geschworen, dass ich die nächsten 13 Jahre nur unter wirklich „besonderen Gründen“ ;-) aufgebe.

Bis bald!

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